Spachteln und Malen im Kinderzimmer

Natürlich muß die Wand hier und da bissl ausgebessert werden, der eine oder andere Pecker und ein paar Nagellöcher müssen ausgebessert werden. Und ein mordstrumm Riss im Eck hinterm Kamin. Diverse Farbnasen und Schlieren wären da auch noch da, die wir nach dem letzten Ausmalen übersehen haben, weil wir den klugen Tip mit der Bauleuchte leider nicht kannten.

Damit ma dermal nix übersehen, habe ich ein kluges System entwickelt. Alle auszubessernden Stellen werden mit Bleistift eingeringelt, wo gespachtelt werden muss, kommt zusätzlich ein Xerl hin.

 

Diese Rinnspuren sind vom letzten Mal Ausmalen, die hat die Grundierung irgendwie in der Rigipsplatte hinterlassen. Ist uns erst nach dem Ausmalen richtig aufgefallen.

 

Die Spachtelmasse quer zur Fuge/Furche auftragen und Längs abziehen.

 

Der Pecker wurde markiert.

 

Spachtelmasse draufgeklatscht.

Und abgezogen.

 

Schaut etwas wie ein Fleckerlteppich aus, unser Schlafzimmer.

 

 

Das ist die Größte Herausforderung, der Riß hinterm Kamin. Der geht von ganz oben nach ganz unten, obwohl wir Papierbewehrung mit eingespachtelt haben. Da ist natürlich guter Rat teuer. Eigentlich wollt ich hier Glasfasergewebe einspachteln, doch das hätte ich nirgends für Innenkanten bekommen. Die vorschnell gekaufte Fassadenecke geht leider auch nicht, da die eigenlich für Außenecken gedacht ist und der Winkel für die Innenecke net passt. Also doch wieder Papierbewehrung, hoff ma halt, daß die gscheit hält.

 

  

 

 

In die Kante gehört Spachtelmasse geschmiert und dann mit der breiten Spachtel (Meine hat ca. 30cm) dünn verteilt.

     

 

Hier braucht man noch nicht besonders auf die Optik achten, das kommt erst später. Die Spachtelmasseschicht sollte etwa einen halben bis einen Millimeter dick sein. Dann wird dann die vorher ausgeformte Papierkante reingedrückt. Kante in Kante natürlich und genau arbeiten ist hier net schlecht.

     

 

Dann wird die Papierbewehrung mit der breiten Spachtel von der Kante weg nach außen gestrichen, daß sie satt in der Spachtelmasse drinliegt. Falls sich das Papier irgendwo löst, einfach mit der Spachtel vorsichtig den Papierstreifen abheben und einen Klecks Spachtelmasse drunter verteilen. Es sollen keine Falten und Knicke drin sein.

  

 

Hier hab ich auf einer Länge von ca. 20cm den Papierstreifen abgelöst und gebe mit der breiten Spachtel Masse drunter. Beim glatt- und feststreifen des Papierbewehrungsstreifens drauf achten, daß er nicht verrutscht. So schauts dann nach dem ersten Antrocknen aus.

  

 

TIP

Wenn der Papierstreifen zu sehr verrutscht, weil die Spachtelmasse zu nass angerührt wurde, oder weil ma schlicht und einfach patschert ist, hilft es, eine Spachtel genau in die Kante zu drücken und den Papierstreifen zu fixieren, während man mit der zweiten Spachtel Spachtelmasse und Papier unter Kontrolle bringt.

 

Im nächsten Schritt wird der Papierstreifen eingespachtelt, also Spachtelmasse drauf und schön abziehen. Ich hab mir leichter getan, wenn ich erst eine Seite gemacht habe, dann antrocknen lassen und dann erst die zweite Seite gespachtelt hab. Nicht zuviel Spachtelmasse verwenden, da mit der Feinen Spachtelmasse ja auch noch drübergespachtelt wird. Und so (rechts) schauts linkerhand 1x verspachtelt aus.

  

 

Feinspachteln

So und jetzt wird das Ganze mit MOLTO Füll und Flächenspachtel noch 1..2x fein verspachtelt.

  

 

 

Schleifen

Ich erspare mir an dieser Stelle eine nochmalige Erklärung des Schleifens von Gipskartonplatten, die gibt's eh schon hier auf der Spachtelseite.

 

Als kleinen Tip möchte ich Ihnen noch einen Spruch ans Herz legen:  Ein Fehler ist es erst, wenn man es ein zweites Mal macht.

Dummerweise habe ich scheinbar einen Fehler gemacht. Habs allerdings erst bemerkt, als ich in eine weiße Küchenrolle geschnäuzt habe.

 

Malen

Aus faulheitstechnischen Gründen habe ich aufs Grundieren der ausgebesserten Stellen verzichtet und einfach mit verdünnter weißer Farbe mal drübergemalt.

 

Nach 2 Mal malen schaut das Ganze so aus. Schneeblind könnt ma werden, wenn die Sonne reinscheinen würd...

 

Und natürlich muß ein bunter Streifen rein. Gelb. Nein Lila. Nein Pink. Nein, doch Gelb. Nein, einen Regenbogenstreifen mit 7 Farben.

Mit Engelszungen konnten wir den Regenbogenstreifen wegargumentieren. Also gut, nur Gelb. Nein doch Pink. *Grummel*. Ich hab das dann so gelöst, indem ich mit dem Kind zum Baumarkt gefahren bin, und sie ein Literküberl Farbe aussuchen hab lassen. Und wenns eine Leuchtfarbe in dunkelbuntem Bootslack gewesen wär, wärs mir auch Recht gewesen. Schlussendlich ists dann Gelb geworden. Nein doch Pink!

Tags zuvor hamma abgepickt.

 

und nach bewährter Tussizimmer- Methode mit Weiß übers Abpickbandl gemalt, damit die Farbe net drunterrinnt.

 

Und schon kann Gelb - nein PINK! - gemalt werden.

 

 

Hier geht's weiter zum Boden legen.