Letzten Montag (4.Juni 2007) komme ich in den Keller, um ein Werkzeug zu holen und denke mir noch, hmm, der Boden schaut so finster aus... Platsch Kraweuschuasta der Plumpe tritt mit Schuhen und Socken in 23 cm hohes Wasser. UUUUAAAAAAAHHHHHHH. Warum.. Woher.. Weshalb.. Wie.. Seit Wann.. und überhaupt..
Der Gartenschlauch, der im Keller angeschlossen war, ist komischerweise nicht mehr auf dem Kugelhahn. Danke, liebe gebrochene Schlauchschelle... Wir haben den Kugelhahn leicht offengelassen und die Düse vom Schlauch zugemacht, damit die Bauarbeiter Wasser haben zum Werkzeugwaschen usw. Ironischerweise hat sich Einer tags zuvor beschwert, daß der Druck so schlecht ist, und wir doch den Hahn weiter aufdrehen sollen...
Also zum Keller fluten hats eigentlich vollkommen gereicht...
Nunja, es ist ja eigentlich keine Hexerei. Es sind 23cm mal ca. 85 Quadratmeter, das ergibt Daumen mal Pi zum aus der Haut fahrende knappe 20 Kubikmeter. Für die kubischen Nackerpatzerln, das sind etwa 20.000 Liter. Jupidu!
Unser Lieblingsnachbar lieh uns wiedermal seine Tauchpumpe aus, wir hatten natürlich auch noch unsere Eigene, also verbrachten wir 4 Stunden lang mit Kellerauspumpen. Der 5¼ Zollschlauch lag praktischerweise nicht allzuweit entfernt. Leider können die Tauchpumpen nur bis etwa 2mm über dem Boden Wasser ansaugen. Also mußten wir uns noch einen Naß-Trockensauger ausborgen. Unserer stand ebenfalls praktischerweise genau im Einsatzgebiet - im überschwemmten Keller. Leider lag auch mein geliebtes Multimeter (ein treuer Gefährte durch meine HTL Zeit, wir hatten schon so manchen Kurzschluß gemeinsam ausgelöst und überstanden...) am Boden im Nassen.
Auch Schwiegerpapas Kochplatte lag im Wasser und wurde unfreiwillig ein Wasserkocher...
Die Küche am Besten nicht unter Wasser setzen, die Fronten quellen auf...
Wenigstens das Altglas wurde nicht nass, wäre ja schrecklich gewesen, wenn das auch noch passiert wäre.
Ein netter Herr der Firma Belfor, der schnell gerufen wurde, hat mal die Nase auf/in/unter den Boden gehalten und befunden, daß eine professionelle Sanierung des Estrichs notwendig ist. Das liegt daran, daß wir unter dem Estrich eine 8cm Styropordämmung haben (wenn wir das nicht hätten, wäre keine professionelle Sanierung von der Versicherung bezahlt worden).
Das Wasser hält sich dann in der Schicht zwischen Estrich und Styropor und kriecht langsam die Wände empor, da es sonst nirgends verdunsten kann. Dadurch entsteht dann Schimmel. Ich hab das mal getestet und bin in einem Eck stärker aufgetreten und SCHWAPP, kam mir schon das Wasser entgegen.
Also kamen letzte Woche ein paar nette Herren und installierten hunderte Schläuche und Kastln und Pumpen. Damit wird das Wasser erstmal aus der Styropordämmung unter dem Estrich abgesaugt.
Leider muß dafür unser armer Estrich angebohrt werden. Dort rein kommen die Schlauchenden.
Nach ein paar Tagen wird die Anlage umgebaut. Jetzt wird Luft in den Estrich geblasen und getrocknet. 3 Wochen lang. 24 Stunden am Tag das liebliche Surren von 2 Turboventillatoren. Die armen Katzen sind etwas nervös und unausgeschlafen.
Ein Herr von Belfor war da und hat eine Feuchtemessung gemacht. Ernüchterndes Ergebnis: Mit 3 Wochen werden wir wahrscheinlich nicht auskommen, wir werden eher 4-5 Wochen das zärtliche Surren der Turboventillatoren hören. Schluchz. Aber oberflächlich täts ja eh schon schon trocken ausschauen. Also ziemlich. Relativ.
16. Juli 2007 Die Ventillatoren werden leiser gestellt, noch etwa 10 Tage... endlich wieder ruhig schlafen...
27. Juli 2007 Wir sind betrunken. Die Ventillatoren und Trockner und Schäuche und sämtliches anderes Zeug wurden abgebaut. Die Bohrlöcher wurden zubetoniert, bei dieser Gelegenheit wurde der Wasserhahn, an dem der Schlauch hängt offengelassen.
AAAAAAAAAHHHHHHHH. Ja genau der Hahn und Schlauch, mit denen das ganze Schlamassel begonnen hat... Bin mir aber nicht sicher, wers war. Nach 42 Tagen (das sind 1008 Stunden!) ununterbrochenem Surren, sind wir die Stille gar nicht mehr gewohnt. Ich glaub, wir schlafen heute aus Freude im Keller...
Dieser Wasserschaden wurde präsentiert von Belfor featuring Kraweuschuasta powered by Wiener Städtische.