Kripperlbau

Oktober 2008 Kraweuschuasta der Architekt hat von seinem Weibe einen neuen Auftrag bekommen: Ein Kripperl bauen.

Also mal ein bißchen schlau gemacht, was die "Kripperlbaukonkurrenz" so baut. Außerdem muß das Kripperl zu unseren vorhandenen Krippenfiguren passen. Und den Josef obenrum verdecken, dem hat unser lieber Tiger schonmal in den Kopf gebissen...
Der Plan schaut schonmal vielversprechend aus. Hier rechts unterhalb das Grundgerüst. Als erfolgreicher Hausbauer werde ich natürlich versuchen, das Ganze als Fertigteilkrippe zu bauen. Wärmedämmungsmaßnahmen und Kontrollierte Wohnraumlüftung sind meiner Meinung nach nicht erforderlich, da es an der Frontseite eh auch keine Türen gibt.

    

Also dann gehts zum Materialeinkaufen: Grundplatte Kanthölzer für die tragende Konstruktion und für die Dachsparren, Für die Dacheindeckung und die Bretter an den Wänden hab ich vorhandene Holztrümmer verwendet.

Werkzeuge

  • Gehrungssäge
  • Leim
  • Maßband
  • Bleistift
  • Bohrmaschine + Bohrständer
  • Winkelschraubzwinge (oder so ähnlich....)
  • 2 kleine Schraubzwingen
  • Tischlerwinkel
  • Cuttermesser

Material

  • Grundplatte ca. 45x40cm
  • Kantholz 1x1cm etwa 6m
  • Kanzholz 0,5x0,5cm etwa 8m
  • Diverse kleinere Holzbretter und Holzabfälle für Dachschindeln und Seitenwandbretter

 

Die Balken bestehen aus 1x1 cm Kantholz, die Sparren aus 0,5x0,5 cm Kanzholz.

Also dann, frisch ans Werk. Zuerst werden die Kanthölzer für bessere Stabilität gedübelt (aber nicht zwingend nötig...). Als Dübel nehme ich zurechtgeschnittene Zahnstocher. Weils schneller geht werden beide Pfosten auf einmal verleimt.

    

 

Verleimt wird das Ganze in dieser Winkelschraubzwinge.

 

Nebenbei wird der Dachstuhl vorgefertigt. Die Dachsparren werden am First verleimt. Habe die Dachsparren passend zurechtgeschnitten, damit sie schön zusammenpassen (Kurz und Lang).

    

Probehalber wird der Dachstuhl mal aufgelegt... Oje, da fehlen an der vorderen und hinteren Giebelseite noch je 2 Dachsparren.

 

Nebenbei werden ein paar Accessoires angefertigt, wie ein Hocker. Nach etwa 3 Stunden heumschnöseln hat auch die Sitzfläche gehalten. Das Vogelhäuschen ging nebenbei.

    

Die Futterkrippe hab ich aus Holzrestln geleimt. Es war auch noch was für a Hundehütte übrig...

    

 

Und so schauts zugenagelt aus. Die Latten (Länge je nach Bedarf, Breite etwa 2cm, Dicke etwa 1-2mm) hab ich aus einem Brettl mit einem Cuttermesser rausgeschnitten.

 

Die Querbalken mußte ich nachträglich noch anleimen, damit später oben die vorderen und hinteren Brettln angeleimt werden können.

 

Die Wandbretter wurden schon angeleimt und der Dachstuhl auf die Wand aufgesetzt.

 

Die hinteren Brettln werden angeleimt.

 

Und schwupp ist die hintere Wand "fertigbebrettlt".

 

Die Brettln für die Vorderseite werden angespitzt, damits ein bissi heruntergekommen ausschaut. Und so schauts fertig aus. Ein Dachbodentürl hat auch noch Platz gefunden.

    

 

Ein erster Blick durch das Dachbodentürl.

Jetzt können die ersten Sachen angemalt werden. Sie werden mit Holzbeize (Nußbaum) behandelt.

    

 

Eine kleine Wand- Heuraufe darf auch nicht fehlen. Die Stangln hab ich wiedermal aus Zahnstochern gebastelt.

 

Nun gehts ans Dachdecken... Damit die Schindelreihen halbwegs grad gelegt werden, hab ich mir Hilfslinien auf die Sparren gemalt. A Tupfer Leim drauf und los gehts.

    

 

Die letzte Reihe Schindeln hab ich 45 Grad angeschrägt, damit sie halbwegs Stoß auf Stoß anstehen. Und so schauts fertig eingedeckt aus....

    

 

Ein Dachbodentürl - natürlich voll beweglich - darf nicht fehlen. Dazu hab ich amal das Türl gebastelt, anmalen lassen und am Rand oben und unten ein Loch (Durchmesser etwas kleiner als 1mm) gebohrt, in die Holzwand 2 Löcher, damit man an dünnen Draht durchschlingen kann. Die Enden hab ich faulheitshalber einfach verlötet. Und so schauts fertig aus. Jetzt ist das Kripperl fertig zum beleuchten, weiterbemalen und dekorieren.

    

 

Natürlich darf die Beleuchtung nicht fehlen. Ganz im Zeichen der Energiesparverordnungen wurde die Krippe mit einer weißen LED versorgt mit einem alten Nokia Netzteil beleuchtet. Der dazu nötige Vorwiderstand befindet sich gleich drangelötet in einem Schrumpfschlauch. Wens interessiert, die Berechnung des Vorwiderstandes ist: (Versorgungsspannung - Leuchtdiodenspannung) / Leuchtdiodenstrom. Also in meinem Fall: (8V-3V)/20mA = 250Ohm -> nächster Normwert 270 Ohm. Natürlich durfte ich wieder Extraaufgaben machen, da die nominale Spannung von dem dummen Netzteil von 3,7V in der Praxis weit überschritten war, die Leerlaufspannung war 8V und wurde auch mit Belastung von 2 LEDs nicht kleiner, also den ganzen (mühsam ausgerechneten) Käse neu dimensioniert und umgelötet. Aber jetzt passts.

 

Und so schaut das Ganze in der Finstern aus. Man sieht, eine helle LED reicht vollkommen aus. Die restlichen 4 LEDs, die ich vorsichtshalber gekauft hab, werden woanders Verwendung finden.

 

Jetzt gehts zum Beflocken, der Stall wird mt Sägespähnen ausgelegt...

 

... der Rest drumrum wird mit Kraweuschuastas Beflocklungsmaterial für die Eisenbahn dekoriert... (insgeheimes Schluchzen), 3 Bäumchen noch dazu und einen Brunnen, voila, fertig ists.