Projekt Schlafzimmerkasten

Mai 2010 Wir wollen die Kastensitutation in unserm Schlafzimmer verändern. Derzeit steht vor dem Schlafzimmerkasten der Fernseher auf einem Wagerl, neben dem Kasten ist ein Bücherregal mit urviel Klumpat. So gefällt es uns nicht (mehr), deshalb soll das Fernsehwagerl verschwinden und auch das Bücherregal und der Kasten soll über die ganze Länge der Wand gehen. In der Mitte soll an einer Klappe ein kleiner TFT Fernseher montiert sein. Hinter einer kleinen Plexiglasabdeckung soll noch Platz für unsern DVD Rekorder sein. Plexiglas deshalb, damit auch die Ferbedienung funktioniert. Schlau, nicht?

Nachdem unser ganzes Schlafzimmer in Kiefer gehalten ist, wollten wir den neuen bzw. erweiterten Kasten auch in Kiefer. Also ab zum schwedischen Wohnst-Du schon-oder-schraubst-Du-noch - Möbelmarkt und gustiert. Wir waren leider schneller mit dem Gustieren fertig, als uns lieb war, denn: Momentan sind Kiefernmöbel out, es gibt keine Ordentlichen. Auch nicht bei diversen anderen Möbelhäusern.

Als Alternative haben wir überlegt, beim Tischler unseres Vertrauens einen Kasten anfertigen zu lassen. Kostenpunkt: jenseits der 5000 Euro. Nachdem wir unter Zuhilfenahme von Riechsalz und Alkohol wieder zu uns gekommen sind, wieder ab zum schwedischen Wohnst-Du-schon-oder-schraubst-Du-noch - Möbelmarkt, um nach einem Schlafzimmerkasten in Nicht- Kiefer zu schauen. Das Ergebnis war ernüchternd. Mit den Abmessungen mit denen wir den Kasten gerne hätten, gibts kein Kastensystem oder Kasten generell. Das sollte ungefähr so ausschauen - siehe rechts.

Somit hat sich auch die Überlegung, schweren Herzens ein neues Schlafzimmer mit neuem Kasten anzuschaffen, auch erledigt.

Leider hat sich mein (in diesem Moment nicht so sehr) geliebtes Weib in den Kopf gesetzt, daß ich ja den vorhandenen Kasten umbauen könnte, sodaß er ihren Wünschen entspricht. Ist ja überhaupt kein Problem, habe ja in den Mittagspausen meiner Schulzeit nebenbei eine Tischlerlehre absolviert. Seufz. Wenn Sie wüßten, wie überzeugend das Weib sein kann, wenn es sich etwas in den Kopf gesetzt hat...... Hat aber alles nichts genützt, Kraweuschuasta der Standhafte hat sich geweigert, das zu machen. Bin ja keine X-beliebiger Pfuscher, der an Allem herumbastelt. Nie und nimmer!
Also sind wir letzten Samstag zum Baumarkt gefahren, die erste Lieferung der nötigen Platten zu holen.

Die besondere Herausforderung besteht darin, daß der an sich zweiteilige Kasten in der Mitte nur eine Seitenwand hat, und beide Teile rechts bzw. links des den Fernseher beinhaltenden Mittelteils stehen sollen. Also muß ich schonmal eine Kastenwand zusätzlich zurechtbasteln, damit der linke Kasten eine rechte Seite bekommt. Danach muß ich den mittleren Kasten konstruieren. Am Schluß kommen die Türen bzw. die Klappe für den Fernseher dran. Und dann der Fernseher, die Verkabelung, die Fachln und das Plexiglas für den DVD Rekorder.

Vorweg möchte ich mich gleich jetzt von meinen Pfuschereien distanzieren, manche Profi Tischler werden bei meinen Konstruktionen in schallendes Gelächter ausbrechen. Aber selbst Schuld, niemand, absolut niemand, der sich mit der Tischlerei auskennt, hat mir angeboten, das für mich zu machen, oder mir zu helfen, zu einem akzeptablen Preis von 10...1000 Sackerl Haselnußröllchen.

Prinzipiell ists ja nicht so schwer, bis drauf, daß ich für die Rückwand eine Nut in 3 Wände (rechte Seite linker Kasten, beide Wände Mittelteil) fräsen muß, daß ich irgendwie Scharniere oder Topfbänder in die Türen bekommen muß - und die sich auch noch öffnen lassen sollen. Weiters, ob sich die theoretische Überlegung, einen Fernseher an die Mittlere Klappe zu hängen, praktisch umsetzten läßt.
Und das bis dato ungelöste Problem, daß die Maus nach dem Kastenumbau wieder rauf in ihr Körberl kommen muß, da das ihre Ruhezone ist, wo sie ungestört vom Tiger schlafen kann. Bisher ist sie immer auf den Fernseher davor gesprungen und dann auf den Kasten.

Aber da wird uns schon noch was einfallen, die Semmeringbahn wurde auch begonnen, ohne daß jemand wußte, ob jemals ein Zug drauf fahren wird....

 

Der linke Kasten ist schnell zerlegt.

Da die Werkstatt momentan mit viel Gerümpel zugerümpelt ist, hab ich das große Zimmer im Keller als temporär- Werkstatt in Beschlag genommen.

Noch nichtmal begonnen taucht schon das Erste Problem auf, die Nut für die Rückwand gehört 5mm vom hinteren Rand entfernt in die Wand gefräst. Leider ist die sch**** Kastenwand 60,3cm breit, unsere nachgekauften Platten exakt 60cm. Das heißt für meine Nut, daß sie 2mm vom Rand entfernt ist, was schonmal sehr, sehr knapp ist. Abgesehen von der Tatsache, daß es eine 4mm Nut ist, ich aber nur einen 6mm Nut Fräser für die Oberfräse habe. Das würd jetzt heißen, daß meine Nut zum hinteren Rand genau 0mm Abstand hat, was etwas wenig ist. Um genau zu sein, nix, njet, no, nada.

Nach einem Glasl Cola Rot hab ich nochamal Werkzeuginventur gemacht und -siehe da- einen 3mm Fräser gefunden. Wo kommt der denn her? Egal, zwar muß ich die Nut doppelt fräsen, um auf die 4mm Breite zu kommen, aber es könnt so hinhauen.

Soweit so gut, wieder nüchtern und guter Dinge starte ich mal die Oberfräse und .... schalte sie wieder aus. Kacke, bei einer Nut so nah am Rand kann ich den dummen Parallelanschlag nicht benutzen. Kurz überlegt und improvisationsmäßig eine Führungsschiene gebastelt.

Und so sieht meine Probenut aus. Hoffe, die 4mm dicke Rückwand passt in die 3mm Nut. Ansonsten muß ich sie leicht verbreitern.

TIP

Wer mit der Oberfräse so gut umgehen kann, wie ich, sollte mal auf ein paar Testbrettern Probenuten machen, damit das Holz nicht so schwarz wird, wie bei mir. Das kommt davon, wenn die Vorschubgeschwindigkeit zu langsam ist und sich der Fräser zu lange an einer Stelle dreht.

 

 

TIP aus aktuellem Anlaß

Die Eintauchtiefe und die Fräsgeschwindigkeit sollte man nicht zu hoch wählen, wie auf dem Bild unterhalb ersichtlich.

 

Jetzt kann ich auch noch an neuen Fräser kaufen fahren Jupidu. Was ich nicht gewußt habe, die meisten Fräser haben einen 8mm Schaft. Meine Fräse hat natürlich a 12mm Aufnahme. Super. 2 Baumärkte und das Lagerhaus mußte ich abklappern, um das rauszufinden. Spätabends im Sitzungszimmer (das ist dort, wo jeder alleine hineingeht) hatte ich dann eine erleuchtende Eingebung. Es gibt eine Hülse, quasi einen Adapter, um 8mm Schaftfräser in ein 12mm Aufnahme reinzubekommen. Kurz nachgeschaut - juhu - jetzt weiß ich auch, wozu das komische Metallröhrl gut ist, das bei meiner Fräse dabei war. Gut also demnächst wiedermal in den Baumarkt, 8mm Fräser besorgen.

 

Inzwischen harrt die Maus der Dinge, die da kommen, traurig, daß ihr halber Kasten fehlt und hoffnungsvoll, daß er bald wieder da ist...

3 Tage später Mit neuem Fräser ausgestattet gehts frisch ans Werk. Komisch, wenn mans richtig macht, nicht zu tief auf einmal fräst, funktionierts gleich ordentlich. Nach 45 Minuten ist die Seitenwand fertig und die Rückwand kann begonnen werden. Hier ist die Verbindung der beiden Rückwandteile gerissen, also wird die Rückwand von hinten mit Gewebeklebeband gepickt.

Ing. Speckbert kontrolliert die Verklebung.

 

Die Seitenwände werden an die Bodenplatte geschraubt. Seltsam... es passt ?!?!

 

Die Rückwand reinbasteln war eine ziemliche Herausforderung, da die Nut ja nicht 100% deckungsgleich mit den vorhandenen Wänden war. Aber mit etwas energischem Klopfen gehts schon.

    

 

Sieht genauso aus wie der alte Kasten, nur halt mit neuer Wand. Bin gespannt, ob die Bohrungen passen...

 

Juhuuu, sie passen. Bin schwer begeistert und überlege grad, ins Profitischlerhandwerk einzusteigen.

Maus inspiziert die neue Kastenwand.

 

Die beiden Kastenteile werden links und rechts postiert. Fehlt nur noch der Mittelteil. Ing. Spechbert mißt schon mal aus. Auf dem Rechten Bild ein Versuch einer Raufspringhilfe für die Maus. Wenn der Fernseher auf dem Wagerl mal weg ist, soll die Maus ja auch auch ihren Kasten kommen können. Auf den alten Kastentüren ists egal, die hab ich testhalber mal angebohrt.

    

Am Nachmittag war ma langweilig, also hab ich Sockel und Bodenplatte des Kastens zusammengezimmert. Die ist um 4cm schmäler als der vorhandene Platz, da ja die Seitenwände auch noch drangebastelt werden.

7 Tage später Maus hat die dreieckigen Kletterhilfen nicht akzeptiert. Böse Zungen könnten auch behaupten, sie hats nicht kapiert. Na jedenfalls muß da eine Alternative geschaffen werden. Und mit der Maus sollte das besprochen werden, wie sie ab sofort auf den Kasten kommt. Natürlich werden in dieser Besprechung auch Leckerlis gereicht. Die Haselnussröllchen wurden vom Küchenpersonal (Weib) abgezweigt. Grummel.

Maus hat sich zögerlich aber interessiert in diese Besprechung eingebracht und muß aber noch die Randbedingungen proaktiv prüfen.

Beim Sägen der Oberseitenplatte auf die richtige Länge ist mir ein kleines Malheur passiert, ich habe die Oberseitenplatte auf die Seitenwand gelegt. Natürlich hab ich mich vorher vergewissert, daß der Überstand groß genug ist, daß ich mit der Stichsäge nicht in die untere Platte säge. Oder so. Hab ich sicher. Glaub ich. Also theoretisch.

Zu meinem großen Glück sieht man diesen Versäger nicht, da das unterhalb des Sockels ist. Ist mir eine Lehre für die nächsten Sägearbeiten. Hätt mich auch maßlos geärgert, wenn ich Seitenplatte mit 240cm wegschmeißen hätte müssen, wegen so an Schas. Damit das in der Zukunft nimma passiert, hab ich mir die schwägerliche Handkreissäge ausgeborgt und lege nie wieder 2 Platten übereinander, wenn ich säge.

 

Wieder 7 Tage später Nach etwas Recherche einigten wir uns darauf, die neuen Kastenteile mit einem hochwertigen Holzöl einzulassen. Nach 24 Stunden Trockungszeit kann das Ganze zusammengebaut werden. Noch schnell die Steckdose aus der Rückwand ausgeschnitten - seltsamerweise sogar komplett ohne ausgefranste Ränder - und stolz dem Weib präsentiert.

    

Und was ist die erste Frage, der mir Zugemuteten ???

Weib: Warum ist denn die Rückseite des neuen Kastenteils nicht weiß? Wir hams doch mit weißer Seite gekauft!

Hmm, verdammt, schnell überlegen. Ja klar, die weiße Schicht ist eine Versteifungsschicht für breite Rückwände und die gehört hinten montiert.

Weib: und warum ist die bei den anderen Kästen auf der Vorderseite?


Kacke. Warum kann mir das nicht vorher auffallen???

 

Die Maus ist glücklich, daß sie wieder auf ihren - jetzt großen - Kasten kommt, die temporären Aufstiegshilfen sind überhaupt kein Problem mehr.

Scharnierüberlegungen

Jetzt könnts dann ans Türenmachen gehen. Vorab informiert kosten 2 ordinäre Scharnierln im Baumarkt meiner Wahl etwa 7 Euro. Schluck. Bei 4 Türen zu 3 Scharnierln und 4 Türen zu 2 Scharnierln und noch irgendwas macht das über 140 Euro. Nicht zum dazahlen. Ein bisschen Gehirnschmalz eingesetzt und rumüberlegt, hatte ich schon die rettende Idee. Beim schwedischen Wohnst-Du-schon-oder-schraubst-Du-noch - Möbelmarkt verkaufens die Scharnierln zu diversen Möbeln teilweise extra. Mal unverbindlich dort herumgeschaut und gefragt. Treffer. Erforderliche Menge Scharniere in
verschiedenen Packungsgrößen erhältlich, Gesamtpreis für meine Anforderung, ca. 35 Euro. Juhu, da kann ich schonmal 105 gesparte Euro auf mein Bagger- Sparkonto einzahlen.

Fazit zwischendurch

Die Kunst des Möbelbaus besteht nicht darin, was zu bauen, sondern die Fehler, die man macht, geschickt zu kaschieren.

 

So, weiter im Text. wieder 1 Woche später habe ich die Türen des linken, großen Kastens zurechtgesägt, gradgehobelt, gefast und geschliffen. Die Vorderseite ist auch schon mit Holzöl behandelt. während die beiden Teile trocknen, ist es Zeit, die Scharnierln mal probeweise auf 2 Holzrestln zu montieren. Habe sie mir mal in einer stillen Stunde ausgemessen und das Weib gebeten, die Tür mal testhalber zu öffnen und zu schließen, die hat natürlich sofort bemängelt, daß da kein Knopf drauf ist (ich sage nur Monk...). Also noch schnell einen Knopf draufgemacht. Und so schaut die Probetür aus.

    

02 Juli 2010 Der Tag der Wahrheit ist da. Die Kastentüren sollen montiert werden. Angezeichnet sind die Bohrungen ja schnell. Dann mit an Forstnerbohrer ein Loch für die Topfscharniere reingebohrt, idealerweise so, daß das Loch nicht ganz durchgeht. Aus Kostengründen hab ich (leider) entschieden, die alten Scharniere der bisherigen Türen zu recyclen. Keine Sorge, ich werde es noch bitter bereuen...

    

Die Türe ist auch schon so geschwind wie langsam montiert. Und dann fangen die Probleme an. Die lieben (recycelten) Scharniere haben die Eigenheit, daß der Rand der Türe nicht mit der Seitenwand bündig abschließt, sondern in deren Mitte. So ist die Türe um 1cm "zu breit", siehe rechtes Foto. Kacke.

    

 

Macht nix, hab ja noch die neu gekauften Scharniere, die zwar eigentlich für den Mittelteil gehören, aber was solls. Kastentür demontiert, Scharniere raus, Kastentür umgedreht, neue Löcher gebohrt (die natürlich wieder ganz andere Maße haben, wie die vorigen Scharniere) Tür montiert. Gleiches auch mit der zweite Türe. Jetzt schauts scho besser aus.

Die Türen schließen immer noch etwas zu knapp, aber sie schließen wenigstens. Kann man Einstellen, bzw. werd ich einfach auf einer Türe 2mm abhobeln.

 

Nach lächerlichen 3 Stunden stehe ich kurz vor dem Abschluß des Projekts Kastentürmontage. Dachte ich. Denn in meiner Euphorie hab ich mich irgendwie vermessen. Beim allerletzten Anzeichnen bzw Bohren vermessen, da gehört aber auch Talent dazu...

TIP

Wenn man ein Loch von bestimmter Tiefe in eine Holztür bohren will, ohne daß man durchbohrt, und der Bohrständer doch etwas unpraktisch ist, kann man um den Bohrer nach der gewünschten Länge einen Isolierbandstreifen wickeln, der anzeigt, wie weit man reinbohren kann. Ist nicht mikrometergenau, aber für den Möbelbau sollts reichen.

 

Nach einem lauten Monolog, wie ich die Beziehung des Kastens zu mir von meinem Innersten aus sehe (also fluchen), wurde ich von meiner lieben Katze Maus getröstet.

Die Tatsache, daß eine Tür plötzlich verzogen war, erwies sich für mich zu diesem Zeitpunkt als vollkommen nebensächlich, vulgo blunzn. Also auch wenn sie geschlossen ist, schauts offen aus. Megakacke.

Nach einer nicht näher genannten Anzahl ColaRot Glasln haben die Maus und ich folgenden Schlachtplan entworfen:

  1. die bucklige Tür wird ausgetauscht - eventuell als Regalbrett recycelt
  2. beide Türen werden um 2mm - 3mm abgehobelt und neu gefast
  3. der Knopf der rechten Tür wird in gleicher Höhe wie der der linken Tür montiert
  4. das Ganze wird gemacht, bevor ich irgendwas Anderes an dem blöden Kasten weiterbaue
  5. Kasten schnell ganz fertigstellen, denn:
  6. NIE wieder Möbelbau, und besonders:
  7. NIE wieder Möbelbau

10 Juli 2010 Der Tag der Wahrheit - zweiter Teil. Kastentüraustausch. Wenn man sich ordentlich konzentriert ist es kein Problem. Aus Schaden klug geworden sicherheitshalber immer 2x nachmessen, dann klappt das schon. Kastentür montiert und geschliffen, demnächst geölt. Daweil schonmal mit den Türln des mittlere Kastens begonnen, also gesägt, gehobelt, geschliffen und geölt.

13 Juli 2010 Während die neue, ausgetauschte Kastentür die letzte Ölung bekommt, werden die nächsten beiden Türen montiert. Mittlerweile kein Problem mehr, die Abstände und Bohrtiefen weiß ich fast auswendig.

Somit ergibt sich eine neue Hürde, die Befestigung der Klappe für den Fernseher. Das Weib hat mir als Grundanforderung gestellt, daß man die Scharniere der Klappe nicht sehen soll. -was ich auch verstehen kann, schaut ja wirklich net schön aus. Also hingesetzt und getüftelt. das Problem ist, daß der Überstand nach oben beim Öffnen der Klappe nach Platz haben muß.

Zwischendurch mal das obere Brettl des unteren Faches montiert. Wir überlegen grad, ob wir das mit der Klappe nicht lassen sollten und den Fernseher so stehen lassen sollen.

 

A paar Tage später... Die Klappe wird doch als Tür ausgeführt, ham uns -wiedermal- umentschieden aus scharnierlstatischen Gründen. Vorsichtshalber mit 3 Scharnieren, damits den Fernseher auch aushalten.

 

Mein Weib hat manchmal echt geniale Ideen. So meinte sie zum Türl und Fernseher drauf, wir könnten ja eine Art Verschluß oder Fixierung machen, damit die Scharniere nicht so belastet werden. Gesagt - überlegt - getan. Ein Metallplattl hält die Tür, wenn sie geschlossen ist, von vorne nicht zu sehen.

    

Wenn wir uns ehrlich sind, es könnte schlimmer aussehen...

24 Juli.2010 Der Mittelteil ist türenmässig endlich, endlich fertig. Den Mittelteil gabs leider nicht in 80cm Breite mit Längsmaserung, daher ist diese Platte quer.

Jetzt kommen wir endlich zur interessanten Arbeit, dem Ausschneiden der Plexiglasplatte für den DVD Rekorder und der Montage des Fernsehers.

 

 

26 Juli 2010 Interessante Arbeit, Teil 1. Plexiglasplatte ist ausgeschnitten, ging ganz einfach mit einer händischen Gehrungssäge. Ausschnitt im Holz ist auch schon gemacht.

 

Und jetzt die Nut, wo die Plexiglasplatte rein soll. Wäre prinzipiell auch nicht so problematisch, wenn Kraweuschuasta der werkzeugunterversorgte einen Scheibennutfräser für die Oberfräse hätte. Hat er aber nicht, also muß konventionelles Werkzeug her. In dem Fall mein superduper Multischleifer Tool (das ist so ein Dremel Nachbau) für das ich kleine Schneidscheiben habe, so wie bei einr Flex, nur viel kleiner. Die Rauchschwaden, die das Ding erzeugt, sind leider nicht viel kleiner. Kann man vergessen. Also zurück zur guten alten Gehrungssäge, zum Cuttermesser und zum Akkuschrauber. Mit dem tu ich die Nut nachputzen, wenn ich mit dem Cuttermesser nicht mehr weiterkomme. Schaut nicht besonders aus, sieht man aber im Endeffekt nicht.

 

27 Juli 2010 Kaum zu glauben, die Pfusch- Nutenbastelaktion war erfolgreich. Ein wenig stolz bin ich schon. Dann mal schnell den DVD Rekorder reingestellt und ausprobiert. Funktioniert. No. Na. Da ich den Ausschnitt mit dem Plexiglas größer gemacht habe, als unbedingt nötig, sind wir für zukünftige DVD Rekordergenerationen gerüstet.

 

29 Juli 2010 Interessante Arbeit, Teil 2. Fernseher montieren. Eisentrum ausmessen und anschrauben. Habe es sicherheitshalber nicht mit Holzschrauben, sondern mit Maschinenschrauben mit Gegenmuttern montiert, nicht, daß sie noch ausreißen. Dann mit dem Forstnerbohrer 2 Löcher für die Kabeln gebohrt und mit der Stichsäge den Ausschnitt vergrößert.

    

 

Fernseher draufgeschraubt und probegeschaut. Juhu.

So schauts von der Seite aus. Was uns etwas stört, ist der Abstand zwischen Fernseher und Kasten. Haben uns extra eine extraflache Metallhalterung gekauft, der Abstand ist aber doch noch sehr groß. Eventuell werd ich den Fernseher mal testhalber ohne Halterung an den Kasten schrauben.

1 August 2010 Interessante Arbeit Teil 2,5. TV Halterung entfernen und Fernseher direkt am Türl anschrauben. Das Problem hierbei war, daß der Fernseher mit M4 Schrauben an der Halterung fixiert wurde. Leider hatte ich keine 30mm langen M4 Schrauben. Fand auch keine auf die Schnelle im nahegelegenen Baumarkt. Also M4 Quintstangl (für Anhänger der Hochsprache: Gewindestange) besorgt und mit der Flex auf 35mm gekürzt und abegrundet, damit die sich Muttern leicht draufschrauben lassen. Fernseher angeschraubt und voila.

Ohne Halterung ists viel besser, das Türl ist nicht so stark belastet und die Halterung war komplett überflüssig, da die Neigung eh passt und schwenken tun wir den Fernseher eh net. Die Anschlußkabel sind unsichtbar unterm/hinterm Fernseher verschwunden.

    

 

 

Sicherheitshalber hab ich größere Beilagscheiben genommen, damit das Bohrloch im Holz net ausgefranst werden kann.

Hier die Kabelführung, habe die 3 Kabel (Strom, Scart und Antenne) mit Kabelbindern zusammengeschnöselt, schaut besser aus und ist praktikabler. Das Regalbrettl hab ich ein Stückchen ausgesägt, damit sich die Tür leicht schließen läßt.

    

 

29 August 2010 Endspurt. Mein geliebtes Weib bekommt eine Schmucklade hinterm Fernseher. Da es sich um eine Normlade handelt und um einen nicht breitengenormten Kasten, mussten seitlich Anpassungsarbeiten an den Führungsschienen vorgenommen werden.

    

Weiters haben wir unserem Kasten ganz unten eine Ausziehlade spendiert, da tut man sich einfach leichter, als auf Händen und Knien vor dem Kasten rumzukriechen, bis man ganz hinten irgendein Trum gefunden hat.

Für den Türeneinbau habe ich mir einen Holzstaffel gebastelt, in gleicher Höhe wie der Sockel des Kastens. Hat den Vorteil, daß ich beim Anpassen der Bohrlöcher für Halterungen und Scharnierln nicht herumrechnen muß, sondern an Kasten und Türen gleichermaßen messen kann. Hat mir einige verbohrte Türen erspart...

 

So geht das Anzeichnen gleich viel einfacher... und meistens passts auch...

 

Schwuppdiwupp, Türen sind schnell montiert, zuerst die Linke...

 

dann die Rechte. Und man sieht gar nicht, daß ich die rechte Tür etwas abhobeln mußte, weil sie statt der genormten 50cm Breite 50,8cm hatte (und das original aus dem Baumarkt!!)...

 

So, fertig. Fertig? Ohhnein, das Wichtigste am ganzen Kasten haben wir vergessen! Erinnern Sie sich, was?

Richtig, die Maus will auch auf den Kasten zu ihrem Körberl und ihrem Futterschüsserl. Aus einem Holzrestl hab ich vor einiger Zeit mithilfe eines alten Farbkübels 2 formschöne Podestln ausgeschnitten und eingeölt. Dazu gibts als Draufgabe noch 2 Vertikalstabilisierungen. Die halten so bombenfest, die könnten sogar den Tiger aushalten. Also theoretisch. Möglicherweise. Glaub ich. Wenn wir die Scharnierln verstärken...

Und so schaut das Meisterwerk dann endgültig aus. Maus war leider etwas verwirrt, da ihre gewohnten Holzbrettln nicht da waren, wo sie sein sollten, aber das bekommen wir auch noch hin.

 

Verwendete Werkzeuge

  • Oberfräse
  • Wasserwaage als Anschlag
  • Schraubzwingen
  • Schiebelehre
  • normale Holzbohrer und Forstnerbohrer für die Topfbänder
  • Akkuschrauber
  • Vibrationsschleifer mit Schleifpapier (240er Körnung)
  • Bleistifte und (ganz wichtig) Radiergummi
  • Tischlerwinkel
  • Maßband, Maßstab, Geodreieck
  • 2 Holzklappböcke
  • Hobelmaschine
  • Handkreissäge
  • Stichsäge
  • Feile
  • Cuttermesser

Kosten

Rein Materialmässig hat uns der Kastenumbau Alles in Allem 659,02 Eur gekostet, was aber nur ein winziger Bruchteil meiner Nerven ist, die ich eingebüßt habe. Der günstigste Kasten (wenn auch nicht mit akzeptablen Abmessungen) im schwedischen Wohnst-Du schon-oder-schraubst-Du-noch - Möbelmarkt hätte etwas über 800 Eur gekostet. Und da wär kein Fernseher im Preis inbegriffen gewesen. Also, wenn Sie handwerklich begabt sind und die nötigen Maschinen zuhause haben, was hält Sie ab, den nächsten Kasten selbst zu bauen?

Fazit


Ich habs gemacht, weil es keinen Kasten zu kaufen gab, so wie wir ihn haben wollten, es war interessant und herausfordernd, aber Kasten bauen tu ich NIE WIEDER.