Juni 2022, Ich hab bei WillmodelleisenbahnleuchteninH0haben.at ein gutes Angebot gefunden, 13 Leuchten mit Glühbirndln, ungeprüft, recht günstig. Das hab ich mir besorgt und möchte sie auf LED Leuchtmittel umbauen.
Dankenswerterweise sinds alle aus Messing, d.h. ma kann ned so leicht was kaputt machen, nichtamal der Kraweuschuasta, König aller Grobmotoriker. Also gleich amal frisch ans Werk. Die Peitschenleuchen schauen recht einfach zum Umbauen aus - was sie letztendlich auch sind.
Zuerstamal das Birndl rausgeschraubt und den Schirm abgezogen
Ein Leiter ist fest mit dem Fuß verlötet, der wird abgelötet oder runtergerissen, je nach Ungeduld und Festigkeit. Der zweite Leiter hat ein Plättchen drangelötet und Isolationsringe für die Fassung rundumadum. Das wird alles rausgezogen, brauch ma nimma. Dann löte ich eine SMD warmweiße LED an 2 dünne Kupferlackdrähte, pick die LED mittels doppelseitigem Klebeband in den Lampenschirm, im Fuß - das ist ein Parkettrestl von Schwiegermamas neuem Boden - findet noch ein 2k2 Vorwiderstand Platz, das ganze wird an 2 dickere Litzen angelötet, die dann die Zuleitung darstellen.
Das war ja mehr als einfach, dann gemma weiter zum Umbau der Bogenlampen.
Birne rausdrehen und Lampenschirm abziehen ist ja schon alter Hut. Weil der Lampenschirm so groß ist, hab ich ma gedacht ich nehme 2 SMD LEDs in Serie. Geht halbwegs einfach zum Löten, solang die SMD Leds nicht zu klein sind.
Danach auf ein Streiferl Doppelklebeband gepickt, ma muß nur aufpassen, daß ma nicht zu fest andrückt, sonst könnt sich die Lötstelle lösen und das ist bei SMD Bauteilen gar ned lustig, weils womöglich dann hin sind.
Bei 2 LEDs in Serie und 12V Versorgungsspannung hab ich einen 1k Vorwiderstand reingemankelt, Daumen mal PI reicht hier vollkommen. Warum? Es schaut natürlicher aus, wenn die LEDs nicht mit voller Leistung leuchten, außerdem muß ma bei LEDs dieser Größe schon auf die Wärmeentwicklung acht geben, daher betreibe stelle ich den Arbeitspunkt recht weit unten.
Vowiderstand für eine LED errechnet sich aus (Versorgungsspannung - LED Flußspannung) / Nennstrom LED
Für eine 0815 LED bedeutet das in meinem Fall: (12V - 3,2V / 0,02A = 440 Ohm. Genau den gibts ned, also den Nächsten der Normreihe E12 => 560 Ohm.
Bei neueren LEDs sollte man ins Datenblatt bzw. auf die Beschreibung schauen If als Flußstrom ist nicht mehr 20mA wie früher, sonder weniger. Hausmastamäßig nehme ich immer einen 1k Widerstand, damit kann ma nix falsch machen und die LED hat keine Temperaturprobleme.
Hausübung: 2 weiße LEDs in Serie schalten, welchen Vorwiderstand brauchen die bei einem Durchflußstrom von 10mA?
rechnerische Lösung: (12V - 2x3,2V) / 0,01 = 560 Ohm. Hurra, das ist ein Normwert, also nehmen wir den.
Kraweuschuasta der Pfuscha hätte genauso einen 1k Vorwiederstand genommen, so genau nehmen wirs ned....
Bei höheren Strömen bzw. größeren LEDs könnte die Wämeentwicklung ein Thema werden => Datenblatt. Für den 1/4W Vorwiederstand überschlagen wir kurz: Spannung am Widerstand x Strom muß kleiner als 250mW sein. Also für das erste Beispiel: 8,8V * 0,02A = 0,016mW, also weit entfernt von irgendeinem Wärmeproblem.
Der Widerstand ist wieder im Fuß drin, da ist genug Platz. Hurra und schon ist die Nächste Garnitur Lamperl umgebaut.
Bis jetzt wars ja einfach, also erschweren wir die Aufgabe mit Knickmastleuchten. Keine Ahnung, ob die wirklich so heißen, aber es klingt klug. Im ersten Moment schauts nach Schema F aus, Birndl raus, Drähte raus, Kupferlackdraht rein, LED verlöten, Kabel und Vorwiederstand anlöten, Lötstellen isolieren, Holzfuß anschrauben, fertig.
Anmerkung: Es könnte unter Umständen vielleicht theoretisch möglicherweise sein, daß der Abstand der Kontakte zur Metallfassung der Leuchte sehr sehr sehr knapp ist.
Es hat sich scho bissl angekündigt, der vorhandene Lampendraht ging urstreng raus und jetzt hamma den Salat, der Kupferlackdraht geht ned rein. Er bleibt beim Knick stecken.
Aber mit einem weiteren Hausmastaschmäh ist das kein Problem. Hurra, Problem gelöst.
Tip nebenbei, nicht zu fest ansaugen, sonst flutscht der Zwirn - so wie in meinem Fall - in die Luftröhre oder Lunge.
Der versierte Lichttechniker erkennt, die mittlere Leuchte hat einen recht zentrierten punktförmigen Lichtstrahl, die Äußeren nicht.
Das Zauberwort heißt: LED diffus machen vulgo abschmirgeln.
Ich hab mich für die Lichtverteiler und Stecker vom Conrad entschieden.
Also hab ich die SMD Spezial- Bauteilkiste ausgepackt, 5 Dutzend Karotten gemampft, damit Cotton-Eye-Kraweuschuasta die 2x1mm beim Löten noch erkennen kann und einen 1k SMD Widerstand im rechten Winkel auf die LED gelötet.
Aber jetzt gehts easy cheesy weiter, kurzer Leuchttest:
Und den Draht in die Lampe reingemankelt
Anschlußdrähte angelötet und einen Tupfer Alleskleber als Isolation drauf. Ich verwende dazu immer irgendwelche Kleber- Restln, die das Kind massenweise aus der Schule mit nach Hause bringt. Keine Ahnung, was sie dort kleben, ich vermute je daß sie den Eiffelturm aus Eisstaberln in 1:1 nachbauen....
Und so schauts zusammengebaut aus.
Hier ein Gruppenfoto der umgebauten Leuchten. Jetzt müssens nur noch aufgestellt werden.
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